03 Oktober 2016

Red Rising - Tag der Entscheidung {Rezension}


Titel: Red Rising - Tag der Entscheidung (Red Rising #3)
Autor: Pierce Brown 
Verlag: Heyne Verlag
Preis: 12.99 € (Klappbroschur)
Seitenanzahl: 656 Seiten
Teil einer Reihe: Ja. Teil 3 von 3.
Originaltitel: Morning Star (Red Rising #3)
ISBN-13: 978-3453534438
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Rezension zu Red Rising



Das fulminante Finale der New York Times-Bestsellertrilogie

Um eine unmenschliche und grausame Gesellschaft zu stürzen, ist der Minenarbeiter Darrow selbst zum Goldenen, zum Mitglied der verhassten Oberschicht, geworden. Doch jetzt wurde sein Geheimnis entdeckt und er schwebt in tödlicher Gefahr. Wenn er sein Ziel erreichen will, muss er alles riskieren.


Ein Jahr ist vergangen, seit Darrow verraten wurde. Seit Roque au Fabii einige seiner Freunde abgeschlachtet hat. – Und seit Darrow in die Gefangenschaft des Schakals geriet. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die Gefangenschaft verlangte ihm alles und eigentlich will er nichts mehr, als zu sterben.
Doch Darrow wird schließlich mehr durch Zufall als durch Plan befreit und muss fliehen. Zurück bei seinen verbliebenden Freunden muss er wieder zu Kräften kommen, er, der Schnitter von Lykos. Aber viel wichtiger: Er muss den Krieg gegen die Weltengesellschaft planen und auch führen. Doch was wäre ihm der Sieg wert? Das Leben seiner Freunde? Das Leben von Millionen niederen Farben? Ist das, was er tun muss, um eine Chance auf den Sieg zu haben, das, was seine Frau gewollt hätte? 

Zwar ist es eine der letzten Rezensionen, doch in Wirklichkeit ist es schon ein bisschen her, seit ich den vorigen Teil der Red Rosing-Reihe gelesen habe. Von daher war es mir sehr willkommen, dass es in dem Buch zwei Seiten, unabhängig vom Rest des Buchs, gab, auf denen die Geschehnisse der letzten beiden Bände geschildert wurden. Ein guter Weg, um wieder Anschluss an die Handlung zu finden.
Das Buch beginnt gleich sehr spannend und eigentlich auch relativ actiongeladen, nichtsdestotrotz schaffte es Brown, dass man sich wieder in die Geschichte hineinfühlen konnte, was mir sehr schnell gelang. 

Ich muss zugeben, dass ich den Schreibstil Browns mittlerweile vergöttere. Mochte ich ihn am Anfang von Red Rising noch nicht so ganz und fand ihn gewöhnungsbedürftig, so habe ich meine Meinung von Grund auf verändert. Der Schreibstil hat dem Leser alles zu bieten, was er oder sie sich nur wünschen kann. Die Beschreibungen sind nicht zu detailliert, aber dennoch kann man sich alles bildlich vorstellen, was auch durchaus mal blutig sein kann. Was ich aber ganz toll fand: Dem Autor gelingt es, dass man die Stimmung wirklich fühlen kann. So fiebert man gleich viel mehr mit Darrow und seinen verbliebenen Heulern mit und fühlt sich so auch sehr viel verbundener zu den Figuren!

Darrows Veränderung kann man über die drei Bücher wirklich toll nachvollziehen. Wo er zu Beginn noch unsicher war, ist er nun angekommen, gefestigt, kennt seine Aufgaben. Aber nicht nur das. Man merkt auch, wie ihn die Zeit unter den Goldenen geformt hat. Er weiß nun, welche Opfer man bringen muss, um in dieser kranken Gesellschaft überleben zu können, was besonders in diesem Buch zum Vortritt kommt. Doch auch seine rote Seite tritt zum Vorschein und man merkt, dass der alte Darrow doch nicht gänzlich verschwunden ist, um den Goldenen zu weichen. Sogar moralische Fragen werden im Zuge dessen aufgeworfen. Wie viele Menschen muss bzw. kann ich vernichten, zum Wohl der anderen? Was darf ich tun, um meine übergeordneten Ziele zu erreichen? Und noch viele mehr. Alles in allem ein starke Figur.

Aber auch andere Figuren gewinnen an Tiefe und sogar die Nebencharaktere sind nicht blass und unwichtig, so wie in anderen Büchern, denn sie können den Handlungsverlauf ebenfalls stark beeinflussen und lenken, was durchaus vorkommt.

An einem mangelt es dem Buch ganz sicher nicht: Spannung. Hielt es mich doch Stunde um Stunde wach und überraschte mich mit zuvor unvorhersehbaren Wendungen und Verstrickungen. Bereits der Anfang startet, wie ich bereits geschrieben habe, spannend und genau das zieht sich weiter durch das ganze Buch. In dieser Hinsicht gab es auch keine sich in die Länge ziehenden Phasen. Würde ich alleine diese Kategorie bewerten müssen, so würde ich 6 von 5 möglichen Sternen vergeben.

Und das Ende. Oh mein Gott. Von Anfang an war klar, dass man bei Pierce Brown nie so recht sagen kann, ob es ein Happy End gibt oder ob die Revolution schlussendlich doch kläglich scheitert. – Und so kam es dann auch. Der Autor schafft Nervenkitzel bis zur letzten Seite. 


»Leiden für ist für sie keine Realität. Krieg ist keine Realität. Es ist nur ein Wort und real nur für andere Leute, die sie in den digitalen Nachrichtenfeeds sehen. Nur ein Strom unangenehmer Bilder, die sie wegschalten. Nur ein Wirtschaftszweig mit Waffen und Schiffen und Hierarchien, die sie überhaupt nicht bemerken, etwas, das diese Narren vor der wahren Realität des menschlichen Lebens abschirmen soll. Aber bald werden sie sie kennenlernen.«
Seite 160

»Und ich frage mich […], ob es dem Planeten egal ist, dass wir seine Oberfläche verletzen und seine Schätze plündern, weil er weiß, dass wir dummen warmen Wesen weniger als ein Atemzug in seinem kosmischen Leben sind. Wir sind gewachsen und haben uns ausgebreitet, und wir werden wüten und sterben. Und wenn von uns nur noch stählerne Monumente und Denkmäler aus Plastik übrig sind, wird sein Wind flüstern, sein Sand wird wandern und der Planet wird sich immer weiterdrehen und bald die kühnen, haarlosen Affen vergessen haben, die dachten, sie hätten die Unsterblichkeit verdient.«
Seite 190


Red Rising - Tag der Entscheidung eint alles, was das Leserherz begehrt. Brown fesselt den Leser an sein Werk, an die von ihm geschaffenen Charaktere, an schlichtweg alles. Ein einziges Lesevergnügen, das durch den wunderbaren Schreibstil wie Öl runtergeht. 
Ihr merkt sicherlich schon, dass ich restlos begeistert bin und auch gar nicht weiß, was ich sonst sagen kann oder soll. Von daher ist es auch nicht überraschend, wenn ich 5 von 5 Vögeln vergebe.



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