11 Mai 2014

Wie Blut so rot {Rezension}


Titel: Wie Blut so rot (Luna-Chroniken #2)
Autor: Marissa Meyer
Verlag: Carlsen Verlag
Preis: 19,90€ (Gebundene Ausgabe)
Seiten: 512 Seiten
Teil einer Reihe: Ja. Teil 2 von 4.
Originaltitel: Scarlet (The Lunar Chronicles #2)
ISBN-13: 978-3551582874
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Rezension zu Wie Monde so silbern


Zwei Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles - von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer - Wolf. Kann sie ihm trauen?


Für Scarlet bedeutet ihre Gran-mère die ganz Welt. Doch genau dort liegt das Problem, denn ihre Großmutter ist seit nunmehr zwei Wochen verschwunden. Die Polizei hat die Suche bereits aufgegeben, doch Scarlet zweifelt daran, dass Michelle einfach so weglaufen oder sich umbringen sollte. Warum auch? Auf ihrem kleinen Hof hatte sie alles, was sie zum Leben benötigte. Scarlet glaubt, dass mehr hinter der Sache steckt als bisher angenommen.
Eines Tages lernt sie Wolf, einen Jungen mit unglaublich grünen Augen, kennen. Er beschütz sie, als ein Mann sie angreifen möchte, doch kann sie ihm wirklich trauen?
Auch glaubt Scarlet die Geschichten über die Lunarierin–Cinder–in den Nachrichten nicht. Dann jedoch spitzt sich die gesamte Lage zu und plötzlich steht mehr auf dem Spiel als Scar bisher angenommen hatte...

Meyers Schreibstil gefiel mir wieder einmal sehr gut. Sie schreibt flüssig und vermittelt die Gefühle der Figuren sehr gut an den Leser.

Ich finde die Geschichte hat einen konstanten Spannungsbogen und so wird man Seite um Seite an das Buch gefesselt. Am Anfang wurde die Handlung aufgebaut, die Beziehungen gesponnen etc., im weiteren Verlauf steigerte sich die Spannung und irgendwann erschein es mir unmöglich mich noch einmal von dem Buch loszureißen.

Zu Beginn des Buches war ich etwas skeptisch. Wie wollte Meyer die Geschichten von Cinder und Scarlet verknüpfen? Ich finde, dass sie überhaupt nicht so klingen, als würden sie etwas miteinander zu tun haben. Ich hatte also–wie schon gesagt–meine Zweifel. Zu meinem Glück wurden diese aber nicht bestätigt. Im Gegenteil. Mir wurde vor Augen geführt, wie komplex die Welt in der Scarlet und Cinder leben doch eigentlich ist. Ungeahnte Zusammenhänge ergaben sich Schritt für Schritt und so machte es immer mehr Spaß zu lesen.

Scarlet ist ein 18-jähriges Mädchen, die sich eigentlich nichts schöneres vorstellen kann, als jeden Tag mit ihrer Großmutter auf deren Hof zu leben und zu arbeiten. Doch als ihre Gran-mère schon zwei Wochen verschwunden ist, beginnt Scarlet mit Gewissheit zu behaupten, dass ihrer Oma etwas schlimmes zugestoßen ist. Sie hat sie noch nie allein gelassen und jetzt soll sie auf einmal für zwei Wochen verschwunden sein? Undenkbar! So fasst sie langsam den Plan ihre Gran-mère wiederzufinden. Doch wo soll sie mit der Suche beginnen? Sie hat keine Anhaltspunkte. Sturrköpfig wie sie ist, setzt sie alles daran eben solche Anhaltspunkte zu finden. Als sie eines Tages auf Wolf, einen jungen Straßenkämpfer, trifft und ihren Vater kurze Zeit später völlig verstört vorfindet, setzt sich alles langsam wie in einem Puzzel zusammen. Immer neue Puzzelteile erscheinen auf der Bildfläche. Und plötzlich ist sich Scarlet nicht mehr so sicher wem sie ihr schwer zu erarbeitendes Vertrauen schenken darf und wem nicht.

Wolf ist der bereits erwähnte junge Straßenkämpfer. Er lebt von seinem Einkommen als gefürchteter Kämpfer in der Arena auf dem Anwesen der Morels, welches sich gleich neben dem Grund und Boden Scarlets befindet. Als er das erste Mal auf Scarlet trifft muss er sie vor den Menschen in einer Kneipe beschützen, weil diese eben noch schlecht über das lunarische cyborg-Mädchen geredet haben. Scarlet musste sich natürlich einmischen und so kam es, dass die beiden das erste Mal aufeinander treffen. Nachdem sie ihm die Geschichte mit ihrer Großmutter erzählt hat ist er bereit ihr zu helfen. Und so nimmt alles seinen Lauf...

Käptain Thorne ist ein sehr selbstbewusster, gutaussehender und wegen (versuchtem) Diebstahls, Fahnenflucht, Hehlerei und vielem mehr eingesperrter Sträfling. Eigentlich ist es Zufall, dass Cinder und er sich begegnen, aber nach einem Fluchtversuch seitens Cinder, kennen sich die beiden. Sie landete nämlich plötzlich in seiner Zelle. So versuchen die beiden also zu flüchten und werden schon kurze Zeit später nicht nur vom gesamten Asiatischen Staatenbund gesucht...

Die Charaktere sind der Autorin auch in diesem Buch sehr gut gelungen. Sie sind sehr tiefgründig und aufgrund der sich öfters wechselnden Perspektive, kann man die Entscheidungen ebendieser sehr gut nachvollziehen!

Das Buch wurde, we auch schon der erste Teil, in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Jeder dieser Abschnitte beginnt mit einem Zitat aus Rotkäppchen der Gebrüder Grimm. Der erste Teil beginnt beispielsweise mit folgendem Zitat:
Wie sie nun in den Wald kam, begegnete ihr der Wolf. Sie aber wusste nicht, was das für ein böses Tier war, und fürchtete sich nicht vor ihm.
Jedes dieser Zitate kann man auf die folgenden Kapitel beziehen, wenn auch manchmal so, dass man selbst nie darauf gekommen wäre, sondern den Sinn erst im Nachhinein versteht.

Was ich deutlich besser fand als bei Teil eins war der Schluss. In der Rezension zu Wie Monde so silbern habe ich kritisiert, dass der wesentliche Aspekt zum Ende hin zu offensichtlich gewesen sei. Bei diesem Buch jedoch war das Ende eher unerwartet. Durch viele Wendungen in der vorangehenden Handlung wurde man auf immer neue Fährten gebracht und konnte so beinah unmöglich vorhersagen, wie das Buch denn ausgehen würde.

Das Cover finde ich total schön. Es ist dem Design des ersten Teils etwas ähnlich, denn sie beide haben ein glitzerndes Motiv–bei Teil eins die silbernen Schuhe, bei Teil zwei die roten Wölfe–und sie beide haben einen schwarzen Hintergrunde, sodass diese auffallenden Elemente noch mehr ins Auge stechen. Auch den Titel finde ich passend. Zwar muss man das Buch erst gelesen haben, um zu verstehen inwiefern, aber wenn man es einmal verstanden hat, scheint es einem sehr einleuchtend.


»Sie setzte Kaffee auf. “Wolf“, flüsterte sie, als das Wasser langsam durch en Filtereinsatz hochstieg. Sie kostete das Wort aus. Ein wildes Tier, ein Raubtier, ein Ärgernis. Ein scheues Tier, das die Menschen nicht verstanden. Er machte sie nervös.«
Seite 108/109




Meyer entführt den Leser wieder mal gekonnt in ihre Welt. Gespickt mit Spannung, Romanzen und tollen Charakteren ergibt Wie Blut so rot ein wunderbares Buch, welches meine zu Beginn entstandene Zweifel voll und ganz aus dem Weg räumen konnte.
Wie Blut so rot ist ein bisschen stärker als sein Vorgänger Wie Monde so silbern, weshalb der zweite Teil der Luna-Chroniken die volle von mir zu vergebende Punktzahl von 5 Vögel erhält.
Dieses Buch, wie auch seinen Vorgänger, kann ich jedem ans Herz legen!




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