13 März 2015

Frostkuss {Rezension}



Titel: Frostkuss (Mythos Academy #1)
Autor: Jennifer Estep
Verlag: ivi Verlag
Preis: 14.99 € (Broschiert)
Seitenanzahl: 400 Seiten
Teil einer Reihe: Ja. Teil 1 von 6.
Originaltitel: Touch of Frost (Mythos Academy #1)
ISBN-13: 978-3492702492
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Sie sind die Nachkommen sagenhafter Kämpfer wie Spartaner, Amazonen oder Walküren und verfügen über magische Kräfte. Auf der Mythos Academy lernen sie, mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie richtig einzusetzen.
Im Mittelpunkt der Serie steht die 17-jährige Gwen Frost, die über ein außergewöhnliches Talent verfügt: Sie besitzt die »Gypsy-Gabe« – bei der eine einzige Berührung ausreicht, um alles über einen Gegenstand oder einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber was Gwen nicht weiß: Die Studenten werden dort ausgebildet, um gegen den finsteren Gott Loki zu kämpfen. Und obwohl sie der Meinung ist, an der Mythos Academy nichts verloren zu haben, erkennt Gwen bald, dass sie viel stärker ist als gedacht und all ihre Fähigkeiten brauchen wird, um gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen.



Gwen Frost. – Die neue an der Mythos Akademie, die irgendwie nicht so ganz zwischen all die Amazonen, Spartaner und Walküren passt. Die mit der Gypsy-Gabe, die durch eine einzige Berührung alle deine Geheimnisse enthüllen kann. Die Person, die die Leiche einer Mitschülerin findet und die einzige, die den Mord an ebendieser aufdecken möchte und dafür ihr Leben auf's Spiel setzt...

Der Einstieg in das Buch fiel mir eigentlich ganz leicht. Die Geschichte beginnt mit einer interessanten Handlung, durch die man die beteiligten Figuren auch gleich sehr viel besser kennen und einschätzen lernt, wodurch ich sofort einen Draht zu unserer Protagonistin hatte.

Der Schreibstil der Autorin hingegen lässt mich etwas zwiegespalten zurück. 
Auf der einen Seite fand ich ihn wirklich toll. Er hat sich meistens sehr flüssig lesen lassen und punktete mit einer nicht zu überladenen Art. Aber er ließ sich eben nicht immer so "problemlos" lesen, was daran lag, dass die Autorin ziemlich viele Wiederholungen einbaut. Wörter wie purpur, Gypsymädchen oder generell sehr häufig wiederkehrende Schreibmuster haben meinen Lesefluss dann doch etwas behindert. Nichtsdestotrotz gefiel mir die Art wie Estep schrieb. Nämlich jugendlich und ab und an auch etwas umgangssprachlich.
Was neu für mich war und ich so auch noch nicht erlebt habe, war die Idee den Leser direkt anzusprechen. Das hat mir gut gefallen! Man bekam das Gefühl, als sei man wirklich selbst von der Figur angesprochen worden und so konnte ich mich auch besser auf sie einlassen ☺

Die Charaktere mochte ich generell ziemlich gerne. Sie sind vielschichtig und ganz gut nachzuvollziehen, auch wenn ich ihre Beweggründe an sich manchmal etwas fragwürdig fand...

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Gwen, die von allen nur Gypsy genannt wird. Sie ist einer dieser Charaktere, die einem sofort sympathisch sind und mit denen man sich wirklich gut identifizieren kann. Durch die Perspektive des Buchs, in der Gwen die Geschichte erzählt, kann man ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr gut nachvollziehen.
Wie alle anderen Schüler an Mythos auch, hat sie eine magische Gabe. – Und zwar die der Psychometrie (übrigens auch ein Wort, dass gehäuft auftritt). Allein dadurch, dass sie jemanden oder etwas berührt erfährt sie dessen Geheimnisse, Gefühle und auch dessen Vergangenheit.
Generell ist Gwen eher eine Einzelgängerin und auch etwas ... anders, als die anderen an ihrer Schule. So zum Beispiel möchte sie als einzige den Mord an einem ihrer Mitschüler aufdecken. Aber das ist nicht das einzige, was sie von den anderen unterscheidet. Andere Dinge werdet ihr wohl selbst beim Lesen herausfinden müssen ☺
Was mich etwas genervt hat: Gwen ist ja wie gesagt eher eine Einzelgängerin. Und an ihrem Einzelgängerdasein ist wirklich nur sie schuld. Sie ist diejenige, die sich isoliert. Niemand sonst ist daran schuld. Nur. Sie. Aber dann erwähnt sie Seite um Seite, dass sie ja so allein ist und keine Freunde hat. Das konnte ich nicht ganz nachvollziehen, da es je ihre Schuld ist. Das war nach einer Weile wirklich etwas nervig.
Trotzdem fand ich das Gesamtpaket, in dem Gwen auftritt, durchaus überzeugend!

Aber nicht nur unsere Hauptprotagonistin konnte mich überzeugen – auch wenn sie manchmal etwas nervig war –, ja selbst die Nebencharaktere waren wunderbar dargestellt und vor allem diese Nebencharaktere machten hoch interessante Wandlungen durch, die dem Buch die ein oder andere Wendung bescherten.

Generell schaffte Estep mit Mythos eine tolle Umgebung, die beeindruckend und faszinierend zugleich ist. Während man liest hat man wirklich das Gefühl, als würde man sich auf dem Campus der Schule oder in Grandma Frosts Küche befinden.

Einen sehr interessanten Aspekt stellte außerdem die Mythologie dar, auf die in Frostkuss ein großes Augenmerk gelegt wird. Nie hätte ich gedacht, dass man die ganzen mythologischen Wesen so gut miteinander in Verbindung hätte bringen können. Von Walküren über Spartaner bis hin zu Amazonen war alles vertreten!

Mit der Spannung ist das so eine Sache. Es gab wirklich einige Stellen, an denen man das Buch nicht aus der Hand legen konnte und wieder andere, an denen sich die Kapitel nur so in die Länge zogen. Ginge es nach meiner Meinung würde ich jedoch sagen, dass die spannenden Teile überhand hatten, weswegen die nicht so spannenden Stellen eher weniger ins Gewicht fallen.

Das Cover hat mich ehrlich gesagt nicht so ganz angesprochen. Ich finde es zwar ganz hübsch, aber es ist einfach nichts besonderes. Im Großen und Ganzen muss ich leider auch zugeben, dass mir das Design der nachfolgenden Teile ebenfalls nicht allzu sehr zusagt. 
Den Titel hingegen finde ich wieder sehr passend. Die Vorsilbe Frost zieht sich ja durch die Titel der gesamten Reihe, was gut gewählt ist, da Gwen ja auch mit Nachnamen Frost heißt und man so immer einen Bezug zum Hauptcharakter herstellen kann.


»Sie waren bei Weitem nicht so bestürzt, wie ich es erwartet hätte. Es schien für sie fast ... normal zu sein. Als wäre so etwas schon einmal passiert. [...] hier war so etwas offensichtlich bei Weitem nicht so schockierend. Eher erweckte es den Eindruck, als käme es einfach ... ungelegen, weil es Papierkram mit sich zog, Anrufe erforderte und das Blut auch noch weggewischt werden musste. Irgendwas in der Richtung.«
Seite 75
»In diesem Moment traf in eine Entscheidung. Vielleicht war es verrückt. Vielleicht lag es an diesem nagenden Verdacht, dass es um mehr gegangen war als darum, eine magische Schale zu stehlen. Vielleicht war es dumm oder albern oder einfach nur falsch. Aber ich wollte mehr über [...] erfahren.«
Seite 94


Die Autorin hat es mit Frostkuss geschafft, eine mythische Welt aufzubauen und diese Aspekte mit einer kleinen Detektivgeschichte in Verbindung zu bringen, was ihr sehr gut gelungen ist. Einige unvorhersehbare Wendungen und interessante charakterliche Wandlungen trugen zur Spannung des Buches bei.
Auch wenn mir die Hauptprotagonistin an manchen Stellen etwas nervig erschien, so konnte sie mich dann doch von sich überzeugen! Durch ihre Vielschichtigkeit, sowie durch ihre Tiefgründigkeit, die auch die Nebencharaktere inne hatten, war es mir ein Vergnügen sie und ihre Handlungen zu verfolgen.
Ein Kritikpunkt waren die ständigen Wiederholungen, die die Autorin in ihren Schreibstil einbaute, und die meinen Lesefluss leider etwas minderten, auch wenn ich die Art, wie Estep schrieb, sehr gut fand!
Ich vergebe 4 von 5 Herzen und freue mich schon auf den zweiten Teil!



4 Kommentare

  1. Hallöchen:)

    Kann dir in vielen Punkten nur zustimmen-Jennifer Esteps Schreisbtil ist sehr angenehm zu lesen, die Charaktere sind meist sehr sympathisch und die Academy ist toll ausgearbeitet. Allerdings sind schon gewisse Längen vorhanden ^.^
    Nur muss ich sagen, dass ich die Cover liebe<3 ;)

    LG
    Anne

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    1. Hey :)
      Freut mich, dass Dir meine Rezension so gut gefällt und wir uns in so vielen Punkten einig sind :)

      Liebe Grüße,
      Dari

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  2. Hey :)

    Ich hab die Reihe jetzt gerade angefangen, ich finde auch, dass sie sich sehr flüssig lesen lässt :). An einigen Stellen erinnerte mich das Buch auch an den ersten Harry Potter-Band, einige Dinge sind da ähnlich, finde ich. Habe mir heute aus der Bib Teil 2 und 3 geholt, denn ich bin durchaus neugierig, wie die Geschichte weitergeht!

    Liebe Grüße
    Ascari

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    1. Hey :)
      Ich mochte Frostkuss auch ziemlich gerne, wie Du ja wahrscheinlich gerade gelesen hast! Frostfluch schwächelte meiner Meinung nach etwas, aber Band drei und vier sind super! (Rezis hier und hier)Ich bin schon richtig gespannt, wie es in Frostnacht weitergeht :)

      Liebe Grüße,
      Dari

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