21 April 2014

Wenn ich bleibe {Rezension}


Infos:

Autor: Gayle Forman
Verlag: Blanvalet
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
Seiten: 304 Seiten
Teil einer Reihe: Ja. Teil 1 von 2.
Originaltitel: If I stay
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Klappentext:

Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben – oder ihrer großen Liebe zur klassischen Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Was, wenn sie Adam dadurch verliert?

Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia sitzt. Mit ihrer Familie. Sie verliert alles und steht schließlich vor der einzigen Entscheidung des Lebens: Bleiben oder gehen? Lieben oder sterben?

Inhalt:

Als Mia eines morgens mit ihren Eltern und ihrem Bruder einen Ausflug machen möchte, da die Schule aufgrund von Schneefall ausgefallen ist, denkt sie sich nichts dabei. Gedankenverloren sitzt sie im Auto. Und plötzlich ist alles anders. Ein LKW rast mit hundert Stundenkilometern in das Auto der Familie. Mias Eltern sind auf der Stelle tot. Mia selbst findet sich im Straßengraben wieder. Unverletzt. Sie läuft zu dem Auto, aus welchem sie geschleudert wurde, und findet dort schließlich auch ihren Körper. Blutend, halb tot liegt sie da und sie realisiert, dass sie nur ein Geist ihrer selbst ist. Von nun an erlebt Mia alles um sie herum mit, doch sie kann nichts dagegen tun und schließlich merkt sie, dass einzig und allein sie selbst darüber entscheiden kann, ob sie weiter lebt, sich ihren Problemen und Gefühlen stellen muss oder ob sie in das Reich der Toten geht, wo der Rest ihrer Familie auf sie wartet....

Meine Meinung:

Als ich das Buch in meiner Buchhandlung bestellte schwebte mir der Gedanke eines Buches vor, bei dem ich mal so richtig auf die Tränendrüse drücken kann. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte mal so richtig Lust dazu einen emotionalen Roman zu lesen. Lest selbst....

An den Schreibstil der Autorin hatte ich mich sehr schnell gewöhnt. Sie schreibt wirklich toll, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand zu legen vermag. Die Figuren, die Umstände, alles kommt durch ihre Wortwahl zur Geltung. Alles, bis auf eines...

Leider finde ich, dass Forman die Gefühle der Personen besser an mich–beziehungsweise an alle anderen Leser auch–hätte vermitteln können. Nachdem ich auf dem Buchrücken folgendes las Dieses Buch rührt zu Tränen (Die Zwei) erwartete ich einen Roman, bei dem mir wenigstens einmal die Tränen in die Augen treten sollten. Aber nichts. Die blieben vollkommen trocken. Sehr schade, denn das Potenzial um Menschen zum Weinen zu bewegen war definitiv vorhanden.

Es gab jedoch auch eine Sache, die ich zu bemängeln habe. Ich weiß, dass ich Gayle Formans Schreibstil sehr hoch angepriesen habe, nichtsdestotrotz zogen sich manche Passagen ziemlich in die Länge. Das ist aber auch (zusammen mit dem Punkt Emotionalität) der einzige Kritikpunkt.

Mia ist das Mädchen, um das sich der Roman gewissermaßen dreht. Aus ihrer Sicht wurde das Buch geschrieben.–Also nicht direkt aus ihrer Sicht, sondern aus der Sicht ihres Geistes. Als dieser fühlt und spürt sie nichts, bekommt jedoch alles ganz genau mit. Mia war ein meiner Meinung nach sehr tiefgründiger Charakter. Sie liebt Adam und ihre Familie über alles, würde alles für ihre beste Freundin Kim tun und teilt die Welt immer in zwei Gruppen ein. Sie ist nicht das beliebteste Mädchen (es gibt beispielsweise beliebte und unbeliebte) und versucht auch gar nicht erst cool zu sein (es gibt Menschen, die sind einfach cool und andere, die es nicht sind), weshalb sie es immer noch nicht verstehen kann, warum Adam ausgerechnet sie ausgewählt hat. In ihrem Leben, welches bis jetzt eigentlich ganz annehmbar gelaufen ist, häufen sich in letzter Zeit die Probleme. Sie muss sich beispielsweise entscheiden, ob sie ans Juilliard in New York–eines der besten Musikkonservatorien im Lande, aber auch verdammt weit weg von ihrer Familie–geht um eine berühmte oder ob sie bei allen die sie liebt bleiben möchte. Nach dem Unfall kommt auch noch die wahrscheinlich wichtigste Entscheidung ihres Lebens hinzu: Will sie weiterleben und sich ihren Gefühlen, ihren toten Eltern und allen anderen Problemen stellen oder möchte sie lieber zu ihrer Familie und alles–Adam, Kim, die Musik–hinter sich lassen und einfach gehen? Sie muss sich nur entscheiden, doch wofür?

Adam ist Mias Freund. Genau wie sie hat auch er eine besondere Verbindung zur Musik. So ist er Mitglied in der Band Shooting Star, in welcher er Gitarre spielt und Leadsänger ist. Dass Adam in der Band ist, bereitet Mia und ihm des öfteren Probleme. So kann er zum Beispiel nicht nach New York, weil die anderen Bandmitglieder dies nicht zulassen, Mia hingegen kann nicht in Oregon bleiben, wenn sie im Juilliard angenommen wird.

Durch ständige Rückblenden erfährt man sehr viel über Mias Leben vor dem Unfall. Dies ist einer der Gründe, weshalb sie auf den Leser so tiefgründig wirkt. Ihr Handeln aber auch ihre Entscheidungen sind gut nachvollziehbar. Man erfährt jedoch nicht nur Dinge über Mia; auch Leute, die eine Rolle in diesen Rückblenden spielen werden schön beleuchtet und wirken somit sehr tiefsinnig!

Zitate:


»Alle glauben, dass es am Schnee lag. Und irgendwie stimmt das wohl.«
Seite 7  
»Ob ich bleibe, ob ich lebe: Es liegt an mir. [...] Es liegt nicht in der Hand der Ärzte. Es liegt auch nicht in der Hand der Engel. Es liegt nicht einmal in Gottes Hand, der–wenn Er existiert–sich noch nicht hat blicken lassen. Es liegt in meiner Hand. [...] Ich entscheide. Das weiß ich jetzt.«
Seite 108–109

Filmtrailer:



Cover:

Auf dem Cover ist ein Mädchen zu sehen, welches bestimmt Mia darstellen soll. Wenn man genau hinschaut erkennt man, dass auf den Blättern, die unter den Händen des Mädchens liegen, Notenblätter liegen, was ja auch zu Mia, der Cellistin, passt. Eigentlich finde ich das Design ganz schön, auch wenn ich die Gestaltung der anderssprachigen Ausgaben wesentlich schöner finde. Aber das ist ja Geschmacksache!



Beispiel: Die englischsprachigen Cover.


Fazit:

Ein tolles Buch über Leben und Tod, Familie und Freunde, Liebe und Schmerz. Gayle Formal hat es mit einem mitreißenden Schreibstil geschafft ein Buch zu schreiben, das jeder einzelnen Figur Leben einhaucht und den Leser mitnimmt auf eine wundersame Reise durch das Leben von Mia. Leider hoffte ich, dass das Buch etwas emotionaler sein würde, mich eventuell sogar zu Tränen rühren würde. Das hat es nicht geschafft. Zudem finde ich, dass sich manche Passagen in die Lände gezogen haben. Nichtsdestotrotz ist dies ein wunderbares Buch, das ich jedem empfehlen würde. Ich vergebe gute 4 von 5 Herzen!




Die Dilogie auf einen Blick:

Teil 1: Wenn ich bleibe [April 2011(Taschenbuch)]
Teil 2: Lovesong [Juni 2011(Taschenbuch)]





2 Kommentare

  1. Ich hatte das Buch auf Englisch gelesen und war total begeistert, auch wenn es unglaublich traurig war!

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  2. Ging mir genaus so, ich denke das Buch ist auf Englisch soger ein tick besser...
    Es hat mich sprichwörtlich umgehauen und ich habe es danach weitere 7x gelesen.

    Sie haben es ja bereits verfilmt und in amerika ist der film seit dem 22. 8. In den kinos zusehen; mit meiner meinung einer passenden besetzung!

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