16 August 2016

Outlander - Feuer und Stein {Rezension}

Titel: Outlander - Feuer und Stein (Die Highland-Saga #1)
Autor: Diana Gabaldon
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 14.99 € (Klappbroschur)
Seitenanzahl: 1136 Seiten
Teil einer Reihe: Ja. Teil 1 von 9.
Originaltitel: Outlander (Outlander #1)
ISBN-13: 978-3426518021
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Schottland 1946: Die englische Krankenschwester Claire Randall ist in den zweiten Flitterwochen, als sie neugierig einen alten Steinkreis betritt und darin auf einmal ohnmächtig wird. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich im Jahr 1743 – und ist von jetzt auf gleich eine Fremde, ein »Outlander«. 


Eigentlich wollten Claire und Frank Randall nur ihre zweiten Flitterwochen in den Highlands verbringen, nachdem sie der Krieg trennte und sie nun darauf drängen, sich wieder richtig  kennenzulernen. Doch alles kommt anders. Während Frank die Zeit nutzt, um in Inverness nach seinen Vorfahren, spezieller Jonathan Randall, auch Black Jack, zu forschen, begibt sich Claire zum Craigh na Dun, um eine Pflanze zu suchen, die sie bei einem vorigen Ausflug dort gesehen hat. 
Sie sollte nie nach Inverness zurückkehren. – Zumindest nicht im Jahr 1946. 
Claire findet sich zwar am sagenumwobenen Steinkreis wieder, doch schnell merkt sie, dass sich etwas fundamental geändert hat. Wie sonst sollte sie die merkwürdig verkleideten Männer erklären, die durch den Wald jagen? Oder den Schotten, der sie vor einem dieser Männer rettet, nachdem dieser versuchte sie zu missbrauchen? Claire wird von den Schotten mit auf Burg Leoch genommen, wo ihr dämmert, dass sie scheinbar in der Zeit gereist ist. – Und zwar um 200 Jahre in die Vergangenheit! Sie muss zurückkehren, doch der Weg zurück zum Criagh na Dun gestaltet sich schwerer als zuvor angenommen…

Wie konnte ich diese Reihe erst jetzt beginnen? – Und das erst, nachdem ich die Fernsehserie angefangen habe. Schande über mich. Aber ich sage immer: Besser später, als nie. Und das ist in dieser Situation genauso. ☺︎

Der Einstieg fiel mir relativ leicht. Schnell fand ich mich in der Geschichte zurecht, was natürlich noch dadurch vereinfacht wurde, dass ich die TV Serie schon vorher gesehen hatte und sie eigentlich 1:1 auf der Geschichte basiert (zumindest am Anfang). Abgesehen davon, mochte ich Claire von der ersten Sekunde an und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren, da wie ähnliche Interessen haben (gut, für Pflanzen interessiere ich mich jetzt nicht so sehr, wie sie).
Dennoch war mir der Beginn des Buches etwas zu … spannungslos, denn erste einhundertfünfzig Seiten waren meiner Meinung nach etwas arm an Spektakularität. Erst als Claire in der Zeit fällt, nimmt die Handlung an Fahrt auf, aber dann auch gleich richtig.

Von dort an geht es meiner Meinung nach fast nur noch bergauf mit der Geschichte. Zwar schleichen sich immer wieder kleinere Passage ein, in denen die Motivation, den immerhin über 1100 Seiten langen Wälzer zu beenden, schwindet, doch dranbleiben lohnt sich. Das Ende ist gespickt mit Spannung bis zum Gehtnichtmehr.

Die Charaktere fand ich ziemlich gut ausgeführt. Lediglich Frank war und ist mir immer noch etwas suspekt. Ansonsten sind die von Gabaldon geschaffenen Figuren sehr facettenreich und vielseitig, so dass es Spaß macht, Claire – und somit zwangsläufig auch die anderen – auf ihrem Abenteuer im Schottland des 18. Jahrhunderts zu begleiten.

Die Welt, die uns die Autorin vor Augen führt, ist grandios. Ich konnte mich dieser bis dato völlig unbekannten Umwelt hingeben und sie genießen, wobei genießen wohl das falsche Wort dafür ist. Eher trifft es faszinieren. Denn Gabaldon zeigt uns nicht nur die schönen Seiten des Lebens im 18. Jahrhundert, sondern auch die dunklen. Armut, Gewalt, Missbrauch, Ungerechtigkeit, die viele Teile des alltäglichen Lebens dominieren.

Generell muss ich sagen, dass ich sehr interessiert an Geschichte im Allgemeinen bin, jedoch hatte ich manchmal Probleme an den geschichtlichen Ereignissen dranzubleiben. Es ist eben doch sehr komplex und ab und an musste ich kurz über die herrschenden Verhältnisse nachdenken. Wer nochmal gegen wen? war eine Frage, die ich mir häufiger gestellt habe ☺︎ Dennoch kam ich im Großen und Ganzen gut mit der historischen Thematik zurecht.

Dafür, dass das Buch wie eben bereits angerissen, so lang ist, ließ es sich vergleichsweise schnell lesen. Ich mache dafür zum einen die Handlung zuständig, über die ich euch ja eben bereits meine Gedanken geschildert habe, und zum anderen Gabaldons Schreibstil, der den Leser wirklich in die Situation eintauchen lässt. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer mit den Ideen der Autorin!


»“Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben. Alle Körpersäfte, das Blut und die Galle und die Dämpfe, die einen Menschen bilden; es ist, als arbeiteten sie alle plötzlich in vollkommener Harmonie zusammen. […] Oder als hätten sie ganz aufgehört zu arbeiten. Ich frage mich oft, ob dieser Augenblick wohl genauso ist wie der Moment der Geburt oder der des Todes. Ich weiß, dass ihn jeder anders erlebt … aber genau dann, in diesem Bruchteil der Zeit scheint es so, als wäre alles möglich. Man kann über die Einschränkungen des eigenen Lebens hinwegblicken und sehen, dass sie eigentlich nichtig sind. In diesem Moment, wenn die Zeit stillsteht, ist es so, als könnte man jedes erdenkliche Vorhaben beginnen und vollenden. Und wenn man wieder zu sich selbst zurückkehrt, findet man die Welt unverändert vor, und alles ist so, wie man es einen Moment zuvor verlassen hat. Und es ist, als ob …” Er zögerte kurz, um sich seine Worte sorgfältig zurechtzulegen. “Als ob dadurch, dass man weiß, dass alles möglich ist, plötzlich nichts mehr notwendig ist.”«
Seite 1017 


Es ist eine Schande, dass ich das Buch nicht schon früher gelesen habe, denn jetzt kann ich nur sagen, dass ich bisher definitiv etwas verpasst habe. 
Obwohl der Einstieg und auch andere Teile des Buchs so ihre Längen hatten, machten die tollen Charaktere, der Handlungsbogen und die andere, 200 Jahre in der Vergangenheit liegende Welt, in die und Gabaldon führt, schon einiges her. Auch das Ende des Buchs ist ganz großes Kino und hat ganz schön an meinen Nerven gezehrt…
Alles in allem würde ich den Abenteuern, die man an Claires, Jamies und auch Franks Seite beschreitet, 4 von 5 Vögeln geben.


8 Kommentare

  1. Ich habe auch die Serie gesehen und überlege trotzdem das Buch zu lesen-jetzt hast du mich überzeugt! Tolle Rezi !!!

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    1. Hey Mary Onoke,
      ich kann Dir nur empfehlen, das Buch zu lesen, unteranderem, weil sich das Buch und die Serie doch unterscheiden.
      Generell freut mich auch echt riesig, dass Dir meine Rezension weitergeholfen hat und so gut gefällt :-)

      Liebe Grüße, Dari

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  2. klingt sehr gut! muss ich mir mal merken :)

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    1. Ich hoffe, dass Du irgendwann mal zu dem Buch greifst. – Und dass es Dir dann auch gefällt ;-)

      Liebe Grüße, Dari

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  3. Huhu Dari
    Oh ja, ich habe die Reihe geliebt. Ich finde, das sind so richtig schöne Schmöker. Einmal begonnen, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Dann wünsche ich dir weiterhin viel Lesespass mti der Reihe.
    lg Favola

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    1. Hey Favola,
      ich stimme Dir vollkommen zu! Es sind wirklich richtig schöne(r) Schmöker! Man kann sich richtig in die Geschichte einfinden und muss sich nicht so schnell davon trennen, sodass man alles voll auskosten kann :-)

      Liebe Grüße, Dari

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  4. Ich will diesen Monat auch mit Outlander endlich anfangen. Zumindest als Buch :)
    Liebe Grüße und schöne Restwoche ♥
    http://mutantly.blogspot.de/

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    1. Hey Mutantly,
      da kannst Du Dich aber auf was freuen! Die Fernsehserie kann ich auch nur weiterempfehlen ;-)

      LG Dari

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